Zugegeben, Köln zeigt sich heute nicht von seiner besten Seite. Zwar stimmt das Wetter aber auf der Autobahn rund um Köln gibt es Stau an Stau. Auch ich brutzele in meine Wagen vor mich hin und erreiche viel zu spät das Underground. Sollte eigentlich der Einlass schon um 15Uhr sein und 15.30Uhr Beginn, so kommt es dass die Tore erst gegen 16.30Uhr aufgehen. Auch die Bands standen im Stau und haben nun allerhand zu tun. Denn immerhin heißt eine Zusatzshow nicht Zusatzshow weil es eben keine ist. Parkway Drive haben ihre Clubtour angekündigt und klar ist, dass alle die nicht im benachbarten Belgien moshen, eben hier hin tingeln werden. Das waren dann auch mehr als das Underground fassen kann und anstatt alles in eine größere Location zu verlegen kommt es eben vor, dass schon zur relativ frühen Stunde 3 Bands die Chance haben sich aufzuwärmen.
TO KILL wurden aus Zeitgründen gar nicht für das Nachmittagsprogramm angekündigt und so stehen sofort die Senkrechtstarter von SUICIDE SILENCE auf der Bühne. Das Underground ist nicht mal halb gefüllt, aber weißt aufgrund der Außentemperatur schon jetzt tropische Temperaturen auf. SUICIDE SILENCE sind derzeit DAS Ding und nicht wenige haben auf ihre Deutschland-Auftritte gewartet, auf welchen sie ihr aktuelles Album vorstellen. Dass die Jungs das pure Chaos verbreiten sollte inzwischen kein Geheimnis mehr sein. Übelstes Gekeife und eine instrumentelle Beherrschung sondergleichen. Das Ganze scheint heute Nachmittag aber noch etwas fehl am Platze zu sein, denn das Publikum kommt nicht recht in Fahrt und die Herren verabschieden sich nach ca. 6 Stücken.
Kurze Umbaupause – BURY YOUR DEAD. Verwunderlicherweise interessieren die erst recht keinen. Ein riesiges Loch klafft vor der Bühne des Underground und BYD sind sichtlich enttäuscht. Sie geben sich viel Mühe allerdings stößt dies nicht gerade auf viel Gegenliebe seitens des Publikums, dafür machen die Jungs sich einen riesigen Spaß daraus sich gegenseitig mit Wasser zu bespucken und sich für die Fotografen in lustige Posen zu schmeißen. Selbst bei „Losin it“ reagiert niemand und so kommt es dass BURY YOUR DEAD nach kurzer Spielzeit auch die Bühne verlassen und Platz für die machen, die der eigentliche Grund dieses Spektakels sind.
PARKWAY DRIVE nämlich. Mit „Horizons“ und natürlich dem grandiosen Vorgängeralbum sind sie wie die Hölle eingeschlagen und haben sich durch beachtliche Tourleistungen ganz nach oben in die Herzen der Musikfreunde gespielt. Das Intro ihres aktuellen Albums erklingt, danach sofort der Siren Song. Inzwischen ist das Underground gut gefüllt und PWD geben alles. Dass sie, im Gegensatz zu den Vorbands, keinerlei Probleme haben mächtige Bewegung in die Reihen zu bringen muss man nicht extra erwähnen. Hit nach Hit, Stage Dive nach Stage Dive und Moshpart nach Moshpart. PARKWAY DRIVE haben gewaltig Spaß und lassen nichts aus. Lustig auch dass ein Song wie „Carrion“ mit den Worten angekündigt wird „Jetzt mal ein langsamer Song zum entspannen“ ist klar ! Jeder, der an diesem Tage, zu dieser Uhrzeit im Underground war kann sich sicher sein, dass er etwas Einzigartiges erlebt hat. Ich denke, dass man eine Band wie PARKWAY DRIVE nicht mehr so schnell in einem solchen Rahmen mit solch wenigen Besuchern erleben wird. Aber auch PARKWAY DRIVE müssen sich einschränken und so merkt man schon früh dass Aufbruchstimmung herrscht, wovon sich allerdings niemand die Laune verderben lässt. Es geht rund als gäbe es kein Morgen mehr. Allerdings gibt es den, sogar ein „Heute Abend“, und somit ist nach gefühlten Zehn Minuten auch schon alles rum und die sympathischen Australier verabschieden sich mit einer toten Romanze und entlassen ein paar Besucher in einen schönen Freitag Abend und andere erwarten sie erneut am gleichen Abend. Da geht es nämlich weiter. Und soviel soll gesagt sein – Besser denn je !
